kirchliches & gesellschaftliches
Spendenaufrufe von Jugend Eine Welt, Caritas und Voodoo Jürgens
Die österreichische Hilfsorganisation Jugend Eine Welt schließt sich den Warnungen mehrerer UNO-Organisationen an, die eine Hungerkrise in der Region Tigray in Äthiopien befürchten. Die Don-Bosco-Partner im Land versorgen seit Monaten unterernährte Menschen in der Konfliktregion im Norden des Landes und bereiten sich nun auf die drohende Hungersnot vor. Die UNO geht von 350.000 Betroffenen aus. Jugend Eine Welt ruft daher zu Spenden auf.
Caritas Wien bittet mit prominenter Unterstützung um Spenden für das Projekt Canisibus und "Klimaoasen" für Obdachlose in Wien und Niederösterreich. Voodoo Jürgens begleitete den Canisibus, um dieses Projekt zu unterstützen.
Spendenmöglichkeit bei Jugend eine Welt
Caritas und Voodoo Jürgens bitten um Spenden für Obdachlose - kathpress
Facebook bereitet sozialen Organisationen Schwierigkeiten
Welcher Facebook-Nutzer kennt sie nicht: Die privaten Spendenaufrufe für eine gemeinnützig Organisation meist zum eigenen Geburtstag. Dieses Tool möchte Meta, Mutterkonzern von Facebook, nun einstellen. Caritas-Direktor Klaus Schwertner übt scharfe Kritik und vermutet dramatische Folgen für Hilfsorganisationen.
Aus für das Meta-Spendentool trifft Hilfsorganisationen hart - Der Standard
Die Jugend von heute
Die größten Ängste österreichischer Jugendlicher beziehen sich auf Krieg, Terror und den Klimawandel. Das ergibt die aktuelle Ö3-Jugendstudie. Dabei vertrauen die jungen Menschen den Religionsgemeinschaften nur zu 30 Prozent. Schlechter im Vertrauen schneiden nur die Politik (18 %) und die Sozialen Medien (20 %) ab.
Ergebnisse der Studie
Jugend sieht Zukunft Österreichs pessimistisch und vertraut der Politik kaum - Der Standard
Fest religiöser Minderheiten
Am 26. Mai wurde in Wien zum ersten Mal das Fest religiöser Minderheiten gefeiert. Initiiert wurde es von den Bildungsverantwortlichen der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Hier ein Beitrag:
ORF on
Diakoninnen: katholisch und orthodox
Der Papst zerstört wieder einmal Hoffnungen: Hat man nach der Amazonas-Synode die Zeit für Diakoninnen in der katholischen Kirche schon angebrochen gesehen, und wurden diese Hoffnungen durch den gerade laufenden Synodalen Prozess weiter genährt, spricht der Papst jetzt sein klares "Nein" dazu aus. Ihm schwebt bestenfalls ein nicht geweihtes, nicht sakramentales Diakonenamt für die Frauen vor. Mit anderen Worten: Die Frauen können das machen, was sie immer schon machen; dann dürften sie sich aber "Diakonin" nennen.
Daher ist es schon eine Sensation, wenn nun auch offiziell Frauen zu Lektor:innen und Akolyt:innen ernannt werden können. Bis vor Kurzem war auch das nicht möglich. P. Franziskus hat das geändert. Der Kärntner Bischof Marketz ist der erste in Österreich, der das auch praktisch umsetzt.
Währenddessen prescht die orthodoxe Kirche vor: In Simbabwe wurde zum ersten Mal in der Neuzeit eine Frau zur Diakonin geweiht. Simbabwe gehört zum Patriarchat Alexandrien und ganz Afrika. Schon 2016 wurde die Möglichkeit der Frauenweihe zugelassen. Mit Harare Angelic Molen wurde das nun auch praktisch umgesetzt.
Erste orthodoxe Diakonin der Neuzeit sakramental geweiht - katholisch.de
Bischof Marketz beauftragt sechs Frauen und zehn Männer zu Akolythinnen und Akolythen - Webseite der Diözese Gurk
Und hier noch ein Beitrag, der die theologischen Hintergründe wie auch die jüngere Geschichte der katholischen Diskussion um das Diakonat der Frau darstellt.
Wartet nicht! 25 Jahre Tag der Diakonin – (k)ein Grund zum Feiern? - feinschwarz
Ist der Papst noch Papst?
Schon öfter hat P. Franziskus Änderungen vorgenommen, ohne sie weiter zu kommentieren. Einfache Änderungen mit hoher Symbolik und komplexer Theologie. Seine jüngste Anordnung gibt Zeugnis davon: Im päpstlichen Jahrbuch 2023 führte er wieder den Titel „Patriarch des Abendlandes“ ein. Für Diskussionsstoff ist gesorgt, denn sein Vorgänger P. Benedikt XVI. hatte diesen Titel 2006 abgelegt.
Was steckt dahinter?
Bei der Streichung dieses Titels begründete P. Benedikt seine Entscheidung damit, dass es unklar sei, welches Gebiet das Abendland eigentlich umfassen solle. Damit folgt er der Ansicht des Theologen und engen Vertrauen Adriano Garuti. Patriachate beziehen sich nämlich immer auf einen bestimmten Wirkungsbereich, in denen der Patriarch das Oberhaupt ist. Von Alters her gibt es fünf wichtige Patriachate, nämlich Rom, Alexandrien, Antiochien, Jerusalem und Konstantinopel. Später bildeten sich noch weitere Patriachate, von denen das von Moskau das bedeutenste ist.
Seit dem 7. Jahrhundert bezeichnet sich nun der Papst nicht als Patriarch von Rom, sondern des Abendlandes.
Zwar drückt P. Benedikt noch die Hoffnung aus, dass die Streichung des Titels für den ökumenischen Dialog fruchtbar sei. Jedoch reagierte die orthodoxe Kirche, die wesentlich auf einer Struktur von Patriachaten fußt, sehr ablehnend. Der Kirchenrechtler Marin Rehak sprach in einem Interview mit katholisch.de von „völligem Erstaunen, Unverständnis, Ratlosigkeit und Empörung“.
Woher die Empörung? Wenn der Papst sich nicht mehr als Patriarch sieht, dann wird sein Anspruch, Oberhaupt der universalen Kirche zu sein, nur noch umso größer. Immerhin trägt er auch Titel wie „Stellvertreter Christi“ oder „Nachfolger des Apostelfürsten Petrus“.
Das gegenteilige Zeichen wollte nur P. Franziskus setzen. Mit der Wiedereinführung des Titels betritt er wieder die gleiche Ebene wie die orthodoxen Patriachate. Das kann auch ein deutliches Zeichen für eine Beschränkung der Zuständigkeit meinen. Im Gegensatz zu Benedikt gibt Franziskus aber keine Erklärung zu dieser Änderung ab. Das kritisieren auch die orthodoxen Theologen. Es bleiben also nur Vermutungen.
Schon unmittelbar nach seiner Wahl hat Franziskus ein ebensolches Zeichen der Eingrenzung vorgenommen. Er hat sich nicht als Stellvertreter Christi, sondern als Bischof von Rom vorgestellt. Denn in der Kirche ist es so geregelt, dass eben der Bischof von Rom zugleich der Leiter der Gesamtkirche, also der Papst, ist.
Damit ist die Geschichte um die Papsttitel unter Franziskus nicht zu Ende. Schon 2020 hat er Aufsehen erregt. Wieder mit einer Änderung im Jahrbuch: Am Beginn steht sein Name und dann der Titel „Bischof von Rom“. Alle anderen sieben bzw. acht Titel wurde in die Rubrik „historische Titel“ verfrachtet. Und wieder gibt es vom Papst keine Erklärung dazu.
So meinen die einen, dass es sich um Titel handelt, die dem Papst historisch zugewachsen, aber heute immer noch gültig sind. Die anderen hingegen befürchten, der Papst könne damit die Titel in die Mottenkammer der Geschichte gestellt haben.
Letzteres würde aber eine radikale Änderung nach sich ziehen: Der Universalanspruch des Papstes fußt vor allem seit dem Ersten Vatikanischen Konzil darauf, dass er Nachfolger des Apostelfürsten Petrus ist. Würde er diesen Titel ablegen, was bliebe vom Universalanspruch noch übrig? Wäre der Papst dann noch Papst?
Konservative Theologen sind aufgrund dieser Vorgehensweise entsetzt. Das Internet-Portal katholisches.info zitiert Kardinal Gerhard Müller, der von Demontage des Papstamtes und einer theologischen Barbarei spricht. Der Salzburger Universitätsprofessor Dietmar Winkler hingegen gehen die Veränderungen nicht weit genug: Er plädiert in einem Beitrag der Wochenzeitung „Die Furche“ für eine Abschaffung des Titels „Stellvertreter Christi“.
Es bleibt abzuwarten, wann aus diesen symbolischen Gesten konkrete Handlungsschritte folgen.
Spionage im Vatikan
Dass die österreichische Spionageaffäre bis in den Vatikan reicht, wurde im letzte Newsletter berichtet. Dass es damit aber um die Geheimdienste im Kirchenstatt nicht sein Bewenden hat, klärt dieser Podcast mit historischem Blick auf:
Spione im Vatikan - aufgekreuz (YouTube)
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Missionarsarbeit in Brandenburg – Die Kapuziner in Eberswalde - Deutschlandfunk Kultur
Philippinen: Kirche gedenkt der Opfer des Anti-Drogen-Krieges des ehemaligen Präsidenten
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