Ich bin also gestern in Italien angekommen. Jetzt geht der Weg weiter. Immer flach auf einem Radweg dahin. Manchmal sehr langweilig, manchmal mit interessanten Erlebnissen.
Das folgende Audio berichtet über meinen vierten Tag, an dem vor allem die letzte halbe Stunde spannend war. Ich erzähle darin von einem zerstörten Ort, von einem hilfsbereiten Mann, einem herausgeforderten Priester und einer Strafe durch die Polizei. … und davon, dass ich angetrunken bin.
Erkenntnis des Tages: booking.com hilft nicht weiter, wenn man günstige Unterkünfte sucht. Man muss auf Google Maps schauen, da sieht man Unterkünfte, bei denen kein Preis dabei steht. Diese sind nämlich nicht auf booking.com. Von da aus schaut man auf deren Websites. Manche davon sind trotzdem teuer, aber man findet auch spottbillige.
Noch eine sachliche Berichtigung: Die Zerstörung war nicht in den 1960er-Jahren, sondern 1976 durch das große Erdbeben in dieser Gegend. Das Missverständnis begründet sich in der Ähnlichkeit der Worte „sessanta“ (sechzig) und „settanta“ (siebzig). In Portis Vecchio gibt es zu dem Erdbeben und der Geschichte zum Ort auch Schautafeln.
Der Priester wurde übrigens nicht erreicht, sodass ich vor der Hütte unter dem Vordach geschlafen habe. Die ganze Nacht begleitet durch das rauschende Geräusch vorbeiziehender Züge.
An diesem Tag ging ich 32 km in etwas mehr als 5 Stunden Gehzeit.
Und so liefen die Nächte ab:
Und am nächsten Tag wartete auch noch eine Überraschung auf mich:
Nachdem ich also schon Bier und Wein getrunken hatte, trank ich nun meinen ersten Kaffee nach mehr als 10 Jahren. Aber es sollte nicht der letzte sein. Dazu komme ich aber noch.
Im nächsten Beitrag erzähle ich von den kleinen Leiden und Problemchen des Pilgerns, einer aufwändigen Unterkunftssuche und einem überraschendem Happy End.