Karlheinz Six

Schritt für Schritt dem Tiefpunkt engegen – Teil 1: Internationale Begegnungen

Bild: Schritt für Schritt dem Tiefpunkt entgegen - Teil 1: Internationale Begegnungen

Der zweite Tag der zweiten Woche – also am Montag!, denn der erste ist ja der Sonntag – war ein „zacher Tag“, wie ich in meinen Aufzeichnungen geschrieben habe. Es ist schon der achte, also wieder ein Montag.

Folgendes habe ich noch in meinen Aufzeichnungen geschrieben: „Die 30-km-Grenze habe ich in Godega di Sant’Urbano erreicht. Da habe ich schon mein erstes Problem: Ab jetzt folgt Dorf auf Dorf und Stadt. Wie soll ich da irgendwo im Gebüsch schlafen? Aber es gibt noch ein zweites Problem: Ich glaube, meine Füße brauchen eine Pause. Ich entschließe mich für ein B&B, nämlich bei Famiglia Pin.“ Das ist in der Ortschaft Cordignano.
Ein erster Tiefpunkt ist erreicht. Hier im Originalton:

Das Ehepaar hat eine äußerst tolle Unterkunft mit allem Schnick-Schnack um nur 35 Euro. Beide sprechen Deutsch, weil sie mehrere Jahrzehnte in Baden-Würtemberg, genauer in Baden-Baden gelebt und einen Eissalon betrieben haben.

Bild: Kirche Santa Maria Assunta e San Cassiono - Cordignano
Kirche Santa Maria Assunta e San Cassiono

Tatsächlich bin ich auch am nächsten Tag im Ort geblieben und nicht weitergegangen. Ich musste nur mein Unterkunft wechseln, weil in der ersten Herberge kein Platz mehr für mich war.

Die neue Unterkunft wird von einer Kamerunierin betrieben, die einen Italiener geheiratet hat. So kam sie in diese Gegend. Sie spricht zwar kein Deutsch, dafür Französisch. Das kann ich aber nicht. Zum Glück sprechen wir beide auch Englisch.

Am Abend hatte ich dann noch eine interessante Begegnung: In einem Restaurant war ich sehr früh dran und der einzige Gast. Ich bestellte etwas zu trinken. Der „Kellner“, der eigentlich der Besitzer war, merkte, dass ich nicht aus Italien komme. Als er erfuhr, dass ich Österreicher bin, hat er mich in breitem Dialekt angeredet. Er hat italienische Eltern, ist in Belgien geboren, aber in Bayern aufgewachsen. Vor einigen Jahren kam er zurück in die Heimat seiner Eltern und hat dieses Restaurant aufgemacht.

Das Essen ist nicht gerade das billigste, aber ausgezeichnet. Und mir wurde am Ende auch ein schwarzer Tee spendiert. Das Restaurant ist die Trattoria Coan.

Und was es jetzt über Prosecco zu sagen gibt und was das Steinemeer mit der NATO zu tun hat, das erfährt ihr in diesem Audio.

Im nächsten Beitrag erfährst du, ob mir mein Handy wirklich kaputt gegangen ist und ich plötzlich ohne Navi dastand.


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