Am 21. März 2025 wurde Netumbo Nandi-Ndaitwah als erste Frau in der Geschichte Namibias zur Präsidentin vereidigt. Die Zeremonie fiel mit dem 35. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes zusammen und markierte einen bedeutenden Meilenstein für die Nation.

Politische Laufbahn und Wahlerfolg
Nandi-Ndaitwah, 72 Jahre alt und langjähriges Mitglied der South West Africa People’s Organization (SWAPO), bekleidete zuvor Positionen als Außenministerin und Vizepräsidentin. Nach dem Tod von Präsident Hage Geingob übernahm sie die Führung des Landes. Bei den Wahlen im November 2024 gewann sie mit 57 % der Stimmen und setzte sich gegen ihren Hauptkonkurrenten Panduleni Itula durch, der 25 % erhielt. Trotz des Wahlsiegs musste SWAPO Verluste hinnehmen und verfügt nun über eine reduzierte, aber absolute Mehrheit im Parlament.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Reformpläne
Namibia steht vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, darunter eine stagnierende Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit und erhebliche soziale Ungleichheiten. In ihrer Antrittsrede betonte Nandi-Ndaitwah ihr Engagement für gute Regierungsführung und regionale Zusammenarbeit. Sie versprach, wirtschaftliche Reformen einzuleiten, insbesondere in den Bereichen Bergbau, Tourismus und Landwirtschaft, um Arbeitsplätze zu schaffen und ausländische Investitionen anzuziehen.
Potenzial durch Energieentdeckungen
Die jüngsten Offshore-Öl- und Gasfunde bieten Namibia die Chance, sein jährliches BIP-Wachstum innerhalb eines Jahrzehnts auf 8 % zu verdoppeln. Die Regierung plant, die Produktion bis 2027 zu beschleunigen, um die Abhängigkeit von Diamanten zu verringern und die Wirtschaft zu diversifizieren. Allerdings ist die effektive Verwaltung dieser Ressourcen entscheidend, um die Fehler anderer rohstoffreicher Länder zu vermeiden.
Blick in die Zukunft
Als erste weibliche Präsidentin Namibias steht Nandi-Ndaitwah vor der Aufgabe, das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung zu stärken und die versprochenen Reformen umzusetzen. Ihr Erfolg wird maßgeblich davon abhängen, wie effektiv sie die wirtschaftlichen Herausforderungen bewältigt und ob sie die Lebensbedingungen der Bürger nachhaltig verbessern kann.