Karlheinz Six

Afrikanischer Jesus - Diakon Karlheinz Six

„Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet; erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“

(Brief an die Gemeinde in Ephesus,
Kapitel 4, Vers 22 bis 24)

Eigentlich wollte dieser Newsletter einen Schwerpunkt auf das Konzil von Nicäa legen. Es begann im Mai (oder Juni) 325, also vor genau 1.700 Jahren.

Der Tod von P. Franziskus hat nun andere Schwerpunkte gesetzt. Denn um den Newsletter nicht zu lange werden zu lassen, verschiebe ich das Thema auf den nächsten.

Während wir in Europa und vielleicht auf der ganzen Welt Anteil und Interesse am Tod eines alten weißen Mannes zeigen, breitet sich im Sudan die größte humantäre Katastrophe aus, bei der auch junge und vor allem schwarze Männer und Frauen leiden und sterben. Alte Muster des Zusammenlebens leben weiter. Sie sind einfach nicht totzukriegen.

Und wir müssen uns die Frage stellen: Wie viel bleibt vom Erbe dieses Papstes, dem man nachsagt, immer wieder auf die Schwachen der Welt zu schauen, wenn jetzt alle auf ihn schauen und die Schwachen aus dem Fokus geraten?

Altes stirbt. Altes lebt weiter. Altes ist oft einfach nicht tot zu kriegen.

Das verbindet alle Beiträge dieses Newsletters.

Zum Tod von P. Franziskus

Derjenige, der über die historische Bedeutung von P. Franziskus entscheiden wird, ist sein Nachfolger. Er hat das Heft in der Hand, was nachhaltig bleibt und was er wieder ändern wird. Nicht zuletzt P. Franziskus hat das selbst so gemacht: Auch er revidierte Änderungen von P. Benedikt XVI.

Die Macht liegt immer beim jeweiligen Papst.

Und hier hat nun der nächste Papst einiges zu tun. Denn Franziskus hat viele Fragen und Themen offen gelassen, die nun zur Entscheidung anstehen.

Die Wohl augenfälligste Neuerung wird mit dem Stichwort „synodal“ zusammengefasst, die eine „jesuitische“ Prägung erhalten hat. Mit anderen Worten: Wie die Politik seit Jahrzehnten hat auch P. Franziskus mittels Umfragen regiert. Im Gegensatz zur Politik hat er sich aber nicht einfach nach der Mehrheit gerichtet.

Oder mit kirchlichen Worten: Wenn bei den Jesuiten der Obere keine Lösung parat hat, dann hört er sich die Meinung der Mitbrüder an. Danach entscheidet er allein.

Oder machtanalytisch: Die Machtlogik der Kirche hat P. Franziskus nicht aufgebrochen. Der Papst bleibt der absolutistische Herrscher. Franziskus hat zwar wohlwollend alles angehört. Aber sein Nachfolger muss dieses Wohlwollen nicht haben.

Dabei hat alles so schön angefangen: Er wollte eine neue Theologie des Papstamtes. Diese liegt bis heute nicht vor. Im April 2025 veröffentlichte das Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen das Studiendokument „Der Bischof von Rom“. Es soll als Grundlage dienen, um mit den anderen christlichen Konfessionen über die Stellung des Papstes zu diskutieren.

Vielleicht kann man einen Fortschritt erkennen. In diesem Dokument wird unter anderen gefordert, dass Laien – also Nicht-Geweihte – in Zukunft nicht mehr nur informell gehört werden sollen. Vielmehr soll ihre Mitsprache auf allen Ebenen strukturell festgeschrieben werden.

Was für viele eine Selbstverständlichkeit ist, scheint in manchen Kreisen der katholischen Kirche eine moderne Neuerung zu sein. So wirkten manche Aussagen im Licht der heutigen Zeit eher lächerlich: Bischöfe sagten nach der ersten Synodensitzung, dass sie gelernt hätten zuzuhören. Da fragt man sich, wie es um ihre seelsorgerliche Kompentenz steht. Ein Kardinal gab zu, dass er zum ersten Mal mit einer Frau theologisiert hat. Und Frauen wiederum waren ganz stolz, dass ihr Wort am runden Tisch genauso viel zählte wie das eines Kardinals.

An diesen Beispielen sieht man, von wo aus die Kirche startet, wenn man von Fortschritt sprechen möchte. An der Machtverteilung wird sich so schnell also nichts ändern. Denn diese lliegt weiterhin bei den Bischöfen und nicht zuletzt beim Papst.

 

Hier einige Podcasts zum Tod des Papsten. Sie gibt es auch in den Podcast-Catchern eurer Wahl:

Kritische Auseinandersetzung

mit den Kirchenhistorikern Hubert Wolf und Dietmar Winkler sowie dem Pastoraltheologen Bernd Hillebrand

Kritische Auseinandersetzung

mit der medialen Berichterstattung und der Amtszeit von Franziskus von evangelischer Seite.

Konklave historisch gesehen

Früher wurde der Papst vom Volk gewählt. Und ganz früher gab es noch gar keinen Papst.

Ist die afrikanische Kirche konservativ?

Viel wird spekuliert, ob der der nächste Papst aus Afrika kommt. Hier ein paar grundsätzliche Überlegungen

aus&aufbrechen

Der Podcast für eine offene und kritische christliche Spiritualität

Bild: ... bis ans Kreuz.

… bis ans Kreuz.

Es gibt vier Evangelien. Daher gibt es auch viermal die Erzählung von der Kreuzigung Jesu. Aber immer gleich? Nein, es gibt gravierende Unterschiede, die mit der Theologie der Evangelisten zusammenhängen. Diese Episode geht diesen Unterschieden nach und eröffnet damit ein Feld verschiedener spiritueller Anknüpfungspunkte.

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Bild: ONE love sing that isn't ONE

ONE love song that isn’t ONE

„One Love“ ist mehr als ein Song – es ist ein Aufruf zur Einheit in göttlicher Liebe. Was Bob Marley & U2 darüber singen, könnte dein Bild von Liebe verändern.

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ziellos unterwegs

Der Pilger-Blog

Bild: Die drei Heiligen von Assisi - Carlo Acutis

Carlo Acutis

Carlo Acutis, der erste Millennial unter den Heiligen, fasziniert und polarisiert. Seine Verehrung treibt eine Restauration traditioneller Spiritualität voran – doch ist sie gerechtfertigt? Ein kritischer Blick.

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Bild: Die drei Heiligen von Assisi - Franz von Assisi

Franz von Assisi

Franz von Assisi, der große Heilige, faszinierte mich durch Armutsideal und Einsatz für die Armen. Doch sein Wandel war ein langer Prozess, geprägt von Dunkelheit und innerem Ringen. Ein persönlicher Blick.

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Bild: Die drei Heiligen von Assisi - Klara von Assisi

Klara von Assisi

Klara von Assisi – eine Frau, die aus gesellschaftlichen und religiösen Konventionen ausbrach. Ihr Leben zwischen Armut, Gastfreundschaft und geistlicher Tiefe prägte Generationen. Für mich – eine Neuentdeckung.

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Was meinst du?

Der Schreib-Blog

BIld: Die unmittelbare Gegenwart

Die unmittelbare Gegenwart

Wie Selbstbestimmung, Identität und Tradition unsere Gesellschaft prägen – ein Blick auf die Spannungen unserer unmittelbare Gegenwart.

Was lest ihr heraus? Wie versteht ihr den Text?

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Wissenswertes aus der Christenheit

Traditionelle Feste ja,

traditionelle Lebensweise nein

Einblick in die Ö3-Jugendstudie 2024

Die Ö3-Jugendstudie 2024 bietet einen spannenden Einblick in die Einstellungen und Lebensrealitäten junger Menschen in Österreich. Rund 30.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren wurden befragt – ein breites Stimmungsbild einer Generation, die sich in einem Spannungsfeld zwischen Tradition, Individualität und gesellschaftlichem Wandel bewegt.

Was die religiöse Einstellung betrifft, zeigt sich ein ambivalentes Bild: Das Vertrauen in institutionalisierte Religionen ist gering – nur 5 % der Befragten vertrauen den Religionsgemeinschaften „sehr“, 25 % „ziemlich“. Demgegenüber äußern sich 37 % mit „wenig“ Vertrauen, und 33 % geben an, „gar kein“ Vertrauen zu haben. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass religiöse Rituale und Traditionen nicht bedeutungslos geworden sind: 59 % der Jugendlichen feiern religiöse Feste wie Weihnachten, Ostern oder das Zuckerfest, und immerhin 24 % besuchen gelegentlich Gottesdienste. Diese Diskrepanz deutet auf eine grundlegende Spannung hin: Viele Jugendliche lehnen starre Dogmen und das institutionelle Auftreten der Kirchen ab, fühlen sich aber dennoch kulturell und emotional mit religiösen Bräuchen verbunden. Religion wird somit zunehmend als persönliche oder familiäre Tradition gelebt – fernab organisierter Strukturen.

Im Hinblick auf die grundlegenden Lebenswerte zeigt sich ein klarer Trend zur Individualisierung. Die befragten Jugendlichen legen großen Wert darauf, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten – frei von starren gesellschaftlichen Erwartungen. Themen wie psychische Gesundheit, Selbstbestimmung und zwischenmenschliche Beziehungen stehen hoch im Kurs. Besonders wichtig sind der Generation Z Werte wie Freundschaft (83 %), Gesundheit (81 %), Familie (77 %) und ein sicherer Arbeitsplatz (71 %). Gleichzeitig verliert die klassische Karriereorientierung an Bedeutung. Nur noch knapp über die Hälfte der Jugendlichen (55 %) misst materiellen Wohlstand eine hohe Bedeutung bei. Stattdessen stehen Selbstverwirklichung, emotionale Stabilität und ein gutes soziales Umfeld im Zentrum ihres Wertekanons. Auch gesellschaftliche Offenheit und Diversität sind vielen ein Anliegen – allerdings stets im Kontext persönlicher Sicherheit und Klarheit im eigenen Lebensumfeld.

Diese Kombination aus kritischer Distanz gegenüber traditionellen Institutionen und einem starken Bedürfnis nach Sinn, Sicherheit und individueller Entfaltung prägt die Generation Z in hohem Maße. Die Ö3-Jugendstudie zeichnet somit das Bild einer selbstbewussten, reflektierten Generation, die bereit ist, neue Wege zu gehen. Während sie sich zunehmend von überkommenen Normen und festen Rollenbildern löst, bleibt sie kulturellen Wurzeln und persönlichen Ritualen nicht gleichgültig gegenüber. In einer komplexer werdenden Welt sucht sie nach Orientierung – nicht im Kollektiv einer Institution, sondern im Rahmen ihrer eigenen Lebensrealität.

Christlicher Rap:

O’Bros auf Erfolgskurs

Mit energiegeladenem Sound, modernen Beats und positiven Texten bringen die Münchner Brüder Maximilian und Alexander Oberschelp – besser bekannt als O’Bros – christliche Botschaften in den deutschsprachigen Rap. Und das mit beachtlichem Erfolg: Ihr Album „Underrated“ erreichte Platz 2 der offiziellen deutschen Albumcharts und sogar Platz 1 der deutschen Hip-Hop-Charts. Auf TikTok und Instagram folgen ihnen hunderttausende Fans, ihre Konzerte sind regelmäßig ausverkauft – das Duo hat sich längst von der Nische ins Rampenlicht katapultiert.

Ihr neues Album „To be Honest“ vom März 2025 erreicht Platz 1 der deutschen Albumcharts.

„Wir wollen jungen Leuten zeigen: Es gibt in diesem Leben mehr als Geld, Alkohol und Frauen“, sagt Maximilian Oberschelp im Interview mit dem Sonntagsblatt. Ihr Ziel: Hoffnung vermitteln und Werte wie Nächstenliebe, Gemeinschaft und Glauben in den Mittelpunkt stellen. Dabei nehmen sie Bezug auf ihre christliche Überzeugung, ohne dabei aggressiv zu missionieren. Dennoch: Ihr missionarischer Ton und die Nähe zu bestimmten konservativen Glaubensbewegungen sorgen für Kritik.

Kritik: Wie unpolitisch ist der Glaube?

Vor allem die Nähe der O’Bros zu Veranstaltungen wie „Holy Spirit Night“ und evangelikalen Jugendbewegungen wie „No Limit“ oder „Campus für Christus“ ruft Theolog:innen und Beobachter:innen auf den Plan. Die Theologin Maria Hinsenkamp ordnet sie der sogenannten „KiNC“-Szene zu – einer Bewegung, die alle gesellschaftlichen Bereiche unter die Herrschaft Gottes stellen will („Kingdom now culture“). Daraus ergibt sich eine kritische Frage: Wird hier nur inspiriert – oder weltanschaulich beeinflusst?

Die O’Bros selbst betonen, dass ihre Musik keine versteckte Agenda verfolge: „Glaube ist für uns die Grundlage unserer Identität“, sagen sie, „aber wir wollen niemandem unseren Glauben aufzwingen.“ Sie möchten durch positive Botschaften motivieren – nicht polarisieren.

Glauben – privat oder politisch?

Auch Xavier Naidoo ist ein prominenter deutscher Künstler, der religiöse Themen in seiner Musik verarbeitet. Sein Debütalbum „Nicht von dieser Welt“ war ein Meilenstein der deutschsprachigen Popmusik, geprägt von spirituellen Texten und biblischen Anspielungen. Doch Naidoo ist inzwischen nicht mehr unumstritten: Seine Nähe zu Verschwörungserzählungen und politisch extremen Positionen – etwa zu den Reichsbürgern – haben sein öffentliches Ansehen stark beschädigt. Seit dem Eingeständnis, einen Irrweg gegangen zu sein, hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Im Gegensatz dazu geben sich die O’Bros deutlich zurückhaltender. Sie sprechen über ihren Glauben, ohne politische Aussagen zu machen oder institutionelle Religionen zu verteidigen. Ihr Fokus liegt auf zwischenmenschlichen Werten, Lebensfreude und innerer Überzeugung.

Zwischen Lobpreis und Lifestyle

Die O’Bros stehen für eine neue, moderne Form christlicher Musik: Sie sprechen im Sound und Stil der Jugend, verpacken Inhalte aus der Bibel in Punchlines und wollen eine Alternative zur gängigen Rapkultur bieten. Dass sie damit anecken, liegt auch an der grundsätzlichen Frage, wie viel Glauben in der Popkultur Platz haben darf – und wie viel missionarischer Anspruch vertretbar ist.

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Weitere interessante Infos

Informiere dich mit Videos über Religion

Ein neues Projekt namens „Christian Story“ informiert in kurzen Erklärvideos die Christentumsgeschichte.

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Der ORF hat eine Seite, in der man sich über alle 16 Religionsgemeinschaften in kurzen Video informieren kann.

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Katholische Aktion fordert Plenarkonzil

Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) fordert die österreichischen Bischöfe auf, ein Plenarkonzil einzuberufen. Ziel ist ein verbindlicher, synodaler Prozess, an dem Bischöfe, Priester und Laien gleichermaßen beteiligt sind. Angesichts wachsender innerkirchlicher Spannungen und Vertrauensverlust sieht die KAÖ darin eine Chance für strukturelle Erneuerung und gemeinsame Verantwortung.

Ein Plenarkonzil ist eine landesweite kirchliche Versammlung, bei der Vertreter aller Diözesen über zentrale Fragen beraten und verbindliche Entscheidungen treffen. Das KAÖ-Präsidententeam – Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Thomas Immervoll – betont: „Wir müssen in der Kirche in Österreich Wege und Abläufe etablieren, die genau dieses schaffen: gemeinschaftliche Entscheidungsfindung und gegenseitige Rechenschaft.“

Die Initiative knüpft an die Weltsynode 2024 an, bei der Papst Franziskus nationale synodale Versammlungen ausdrücklich empfohlen hat. Für die KAÖ ist das ein klarer Handlungsauftrag für Österreich. Dabei verweist sie auch auf Deutschland, wo nach dem Synodalen Weg ein nationaler Synodaler Ausschuss gegründet wurde, um Reformen weiter voranzutreiben.

Ein österreichweites Plenarkonzil könnte ein sichtbares Zeichen für ein neues Miteinander in der Kirche sein – mit hörbaren Laienstimmen, geteilter Verantwortung und verbindlichen Reformen. Die KAÖ fordert einen mutigen Schritt in Richtung einer glaubwürdigen und zukunftsfähigen Kirche.

Priesterweihe nicht christlich

Ein Schweizer Seelsorger konvertiert von der römisch-katholischen zur reformierten Kirchen. Warum? Abseits der Machtstrukturen vor allem deshalb, weil er das katholische Verständnis von Priestertum und Messe als unchristlich überhöht sieht.

Brennpunkt Afrika

Sudan: größte humanitäre Katastrophe weltweit

Der Sudan steht vor einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im April 2023 zwischen der sudanesischen Armee (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) sind Millionen Menschen auf der Flucht, und die Infrastruktur des Landes liegt in Trümmern. Die Situation wird durch massive Kürzungen internationaler Hilfsgelder, insbesondere durch die USA, weiter verschärft.

Ein Land im Ausnahmezustand

Der anhaltende Konflikt hat das Land in eine tiefe Krise gestürzt. Die Wirtschaft ist kollabiert, landwirtschaftliche Aktivitäten sind weitgehend zum Erliegen gekommen, und die Gesundheitsversorgung ist nahezu zusammengebrochen. Die Vereinten Nationen berichten, dass mehr als 14 Millionen Menschen vertrieben wurden und über 16.000 Zivilisten ihr Leben verloren haben. Die humanitäre Lage wird durch gezielte Angriffe auf Hilfskonvois und die Blockade von Hilfslieferungen durch beide Konfliktparteien weiter verschärft.

Hilfsorganisationen am Limit

Internationale Hilfsorganisationen wie das Welternährungsprogramm (WFP) und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) kämpfen mit erheblichen Finanzierungslücken. Das WFP benötigt allein für die Monate Mai bis September 2025 rund 800 Millionen US-Dollar, um etwa sieben Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Bisher konnten jedoch nur 102 Millionen US-Dollar bereitgestellt werden, was zu drastischen Kürzungen der Lebensmittelrationen führt.

Auswirkungen der US-Hilfskürzungen

Die Entscheidung der US-Regierung, die Mittel für die United States Agency for International Development (USAID) drastisch zu kürzen, hat weitreichende Folgen. USAID war zuvor einer der größten Geldgeber für humanitäre Hilfe im Sudan. Mit dem Wegfall dieser Unterstützung mussten etwa 80 % der von USAID finanzierten Gemeinschaftsküchen schließen, was die Versorgungslage weiter verschlechtert.

Ein Appell an die internationale Gemeinschaft

Die humanitäre Katastrophe im Sudan erfordert dringende internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung. Hilfsorganisationen appellieren an die internationale Gemeinschaft, die finanziellen Mittel bereitzustellen, um das Leid der sudanesischen Bevölkerung zu lindern. Ohne eine sofortige Aufstockung der Hilfsgelder droht eine weitere Verschärfung der Krise mit unvorstellbaren humanitären Konsequenzen.

Die Lage im Sudan ist ein eindringlicher Weckruf für die Weltgemeinschaft, die Verantwortung für den Schutz und die Unterstützung der von Konflikten und humanitären Katastrophen betroffenen Menschen zu übernehmen.

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