Afrikanischer Jesus - Diakon Karlheinz Six

Diakon Karlheinz Six

Tipps

Hier finden Sie zu verschiedenen Themen und Gottesdiensten einfache Vorschläge.

Musik und Gesang

Ein Gottesdienst erhält wesentlich durch den Gesang und die Musik seine Lebendigkeit. Die Liedauswahl sollte in jedem Fall der Feier angemessen sein. Einfach nur Lieblingslieder zu nehmen ist zu wenig, wenn sie nicht in einem Bezug zur konkreten Feier stehen. Andererseits empfiehlt es sich vor allem bei Verabschiedungen oder Begräbnisfeiern ein Lied zu spielen, das das Lieblingslied des Verstorbenen war, auch wenn es keinen religiösen Inhalt hat. Dadurch wird der Verstorbene nochmals ganz gegenwärtig.

Von meiner Seite aus können Sie gern anderssprachige oder „weltliche“ Lieder einplanen. Es ist dabei aber wichtig, dass die Feier ihren religiösen Charakter nicht verliert.

Es empfiehlt sich in jedem Fall, dass die feiernde Gemeinschaft die Lieder singt. Auch wenn ein Chor, eine Band oder dergleichen spielt, sollten zumindest ein oder zwei Lieder von allen gesungen werden. Das gemeinsame Singen ist Ausdruck einer feiernden Gemeinschaft. Ein Gottesdienst ist nicht mit einem Konzert zu verwechseln.

Gerade bei Feiern wie Taufen oder Hochzeiten sollte daher zunächst in der Familie selbst geschaut werden, ob jemand ein Instrument spielen oder singen kann. Finden sich solche Personen in der Familie nicht, können auch Musiker*innen und Sänger*innen von außen angefordert werden.

Fürbitten

Für die Vorbereitung der Fürbitten gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder die Organisator*innen (z. B. Eltern bei der Taufe oder das Brautpaar) formulieren die Fürbitten oder diese Aufgabe wird delegiert. Es besteht auch die Möglichkeit, die Gäst*innen in der Einladung zu bitten, eine Fürbitte zu formulieren und im Gottesdienst vorzulesen.

Folgende Tipps zur Formulierung:

  • Fürbitten sind Bitten. Formulieren Sie sie daher auch so und nicht als Dank, Beschreibung oder Wunsch. Diese Bitten richten sich an Gott oder an Jesus Christus oder den Hl. Geist.
  • Sie können gern Vorlagen verwenden, die man z. B. im Internet findet. Wählen Sie aber immer nur jene Fürbitten aus, deren Anliegen Sie auch teilen.
  • Formulieren Sie die Fürbitten zwar in einer feierlichen Sprache, aber so, wie sie Ihrem Stil entsprechen. Es hat keinen Sinn, schöne und elegante Sätze zu formen, die Ihnen nicht entsprechen und daher nicht mit Ihren Emotionen gefüllt sind. Verwenden Sie also Wörter, die Sie normalerweise auch verwenden. Und: Formulieren Sie kurze Sätze!
  • Nicht alle Fürbitten sollen sich um den Täufling oder das Ehepaar drehen. Denken Sie je nach Situation auch an andere Familienangehörige, an die Gesellschaft und die Welt, in der Sie leben.
  • Bitten Sie auch für die Verstorbenen der Familie. Die letzte Fürbitte sollte für sie sein.
  • Die Anzahl der Fürbitten spielt keine Rolle.

 

Das Lesen der Fürbitten sollte auf keinen Fall vom Vorsteher des Gottesdienstes (Priester, Diakon, Wortgottesdienstleiter) erfolgen. Gerade hier soll sich zeigen, dass der Gottesdienst keine „One-Man-Show“ ist, sondern eine Gemeinschaftsfeier. Wahlweise kann das Vorlesen vom Ambo (Pult) oder – wenn es die Akustik zulässt – von der Bank aus erfolgen.

Symbole

Gottesdienste sind von Grund auf sehr symbolträchtig und symbolhaltig. Die Taufe zum Beispiel kennt viele Symbole – vom Übergießen mit Wasser, dem Anziehen des Taufkleides, dem Anzünden der Taufkerze, der Salbung mit Chrisamöl, bis zum Öffnen der Augen und Ohren. Auch bei der Eheschließung werden viele Symbole verwendet: Anlegen der Ringe oder Anzünden der Hochzeitskerze.

Darüber hinaus gibt es immer auch die Möglichkeit, selbst ein weiteres Symbol oder einen Heiligen bzw. Namenspatron in den Mittelpunkt zu stellen. Ein solches Symbol kann schon bei der Einladung, aber dann auch im Gottesdienst eine Rolle spielen; und natürlich auch bei der Feier im Anschluss an den Gottesdienst. Besondern bei (familiären) Segensfeiern empfiehlt es sich, Symbole oder symbolische Handlungen, die einen Bezug zum konkreten Anlass herstellen, zu entwickeln.

Zumeist versteht man unter einem Symbol einen bestimmten Gegenstand. Dies ist nicht falsch, aber verkürzt. Es sollte daran gedacht werden, dass ein solcher Gegenstand immer erst im Rahmen einer Handlung eine bestimmte Bedeutung erhält. Somit sollte auch für den Gottesdienst überlegt werden, welche zeichenhafte Handlung gesetzt werden könnte.

Ein Beispiel: Nicht ein Baum ist das Symbol, sondern das Aufkleben der Wunsch-Blätter auf das Bild eines Baumes, sodass dieser Baum für die Gemeinschaft, die Familie steht, aus der heraus die Wünsche für das Kind erwachsen.

Solche Handlungen können aber auch über die Feier hinausgehen: Zum Beispiel das Einsetzen von Samen in einen Blumentopf kann eine Zeichenhandlung innerhalb einer Taufe sein. Das Aufgehen der Samen und Wachsen der Pflanze ist dann ein Prozess, der weit über die Tauffeier selbst hinaus reicht.

Durch die Einbeziehung von solch individuellen Symbolen erhält der Gottesdienst neben dem kirchlichen auch einen familiären bzw. situativen Charakter.

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